Ein Rechtsstreit zwischen 2 Franzosen und einem bekannten andorranischen Bauträger in La Massana hat nun durch das Urteil des Tribunal Superior vom 20.05.1999 eine oft praktizierte Form des Immobilienerwerbs in Andorra in Rechtsunsicherheit gestürzt. Hiervon betroffen sind mehrere tausend ausländische Wohnungskäufer, die eine Immobilie durch eine 'Promesa de Compravenda d'habitatges' vertraglich erworben haben.
Das Urteil begründet die Ungültigkeitserklärung dieses Eigentumstitels mit dem Fehlen der Erwerbsgenehmigung durch die Regierung. Da Ausländer oder auch ausländische Residenten ohne wirtschaftliche Rechte, die bereits eine Immobilie im Fürstentum Andorra erworben hatten, keine weitere Erwerbsgenehmigung erhalten konnten, war es üblich geworden, Immobilienkäufe in dieser Form, also durch ein nichtwiderrufbares Versprechen, zu tätigen.
Die Notare haben daraufhin die Beglaubigung derartiger Verträge eingestellt.
Das Urteil hat weitreichende Folgen. Falls der Bauträger bzw. Verkäufer zwischenzeitlich zahlungsunfähig wird, wird das Immobilieneigentum als nicht verkauft betrachtet, zählt demnach weiterhin zu dessen Eigentum und fällt somit zur Konkursmasse.

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Vgl. Planell, I. / Poy, R. / Farrero, T., El Tribunal superior considera nul·les les promeses de compravenda d'habitatges, in: Diari d'Andorra - Dd'A™, Nr. 2.634, vom 14.6.99, S.6 und Els notaris no fan promeses de compra de més del 33% d'accions a estrangers, in: Diari d'Andorra - Dd'A™, Nr. 2.634, vom 14.6.99, S. 7

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