Inflation in Andorra beschleunigte sich im Jahr 2004 deutlich |
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Inflation beschleunigte sich 2004 deutlich
21.01.2005
Der Preisauftrieb hat sich im Jahr 2004 in Andorra auf 3,35 % beschleunigt und lag damit 0,47 % über dem Vorjahr, in dem die Inflationsrate noch 2,88 % betrug. Der Prozess der Geldentwertung, der seinen Ausdruck in einem Anstieg des allgemeinen Preisniveaus findet, lag in Spanien im Vergleichszeitraum bei 3,20 % und in Frankreich sogar nur bei 2 %.
Als Grund für die Zunahme des Preisindex der Lebenshaltungskosten nannte der Statistische Dienst "Servei d'Estudis" des Finanzministerium "Ministeri de Finances" die gestiegenen Preise für Wohnraum, Wasser und Elektrizität mit 7,17 %, flüssige Kraftstoffe mit 33,78 %, und die dadurch in Folge verteuerten Transportkosten um 5,89 %.
Die Preise für Hotels, Cafés und Restaurants stiegen um 5,22 %, Lebensmittel, Getränke und Tabak dagegen nur um 1,84 %. Leicht gesunken sind die Preise bei Freizeitangeboten um 1 %, da die die Preise für Unterhaltungselektronik um 7,37 % gefallen sind.
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Autor: H. Boldt
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Quellen
IPC - Índex de preus de consum d'Andorra, 2004, Nr. 1 (4 S.)
Butlletí mensual de conjuntura (BMC)
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Externe Links
URL: http://www.estadistica.ad
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Nachfolgend die bisher abgegebenen Kommentare
Bernd Bayer - 2. April 2005, 20:46 h
Deflation statt Inflation
Bei den Preiserhöhungen handelt es sich nicht um eine "Inflation", auch nicht um eine deutliche Beschleunigung einer inflationären Tendenz, sondern vielmehr um eine Deflation. Eine richtige Inflation liegt nur vor, wenn es zu einer "Lohn-Preis-Spirale" kommt. Das heißt, dass die Arbeitnehmer Lohnerhöhung und die Beamten Gehaltssteigerungen durchsetzen können, welche den Geldwertverfall in etwa ausgleichen.
Es handelt sich hier vielmehr um eine Verteuerung von "notwendigen" Versorgungsgütern (Rohstoffe, Nahrungsmittel). Der von Importen abhängige Staat Andorra gibt den Verschuldungszwang des Kapitalsystems direkt über die abhängigen Güterpreise auf die Bürger weiter. Sozusagen ein "Andorra-Spezial" der begonnenen Weltwirtschaftskrise. Unser Wirtschaftssystem steuert zwangsläufig auf eine Krise zu, weil die Schulden samt Zinslasten viel schneller zunehmen als die Wertschöpfung. Der Bankrott ist vorprogrammiert. Vorbote ist die zurückgehende umlaufende Geldmenge = Deflation. Schauen Sie sich um: Überall sehen Sie Schnäppchenangebote, Preissenkungen, Bonus, Billigst-Flüge, Rabatte, Räumungsverkäufe usw.. Der Preisdruck ist enorm. Die Werbeflut riesig. Ein ruinöser Wettbewerb läuft bereits auf hohen Touren. Ihre neue Nachricht "Servicewüste Kurierdienste" macht dies ebenfalls deutlich: sehen Sie sich den Abbau des Service vor allem der ehemaligen Staatsbetriebe an. Da werden in kurzer Folge durch die Deutsche Post AG Briefkästen beseitigt, Filialen geschlossen, Postfachanlagen liquidiert und Dienstleistungen eingestellt. Ebenso bei der Deutschen Telekom AG, welche Telefonzellen beseitigte. Alles geschieht unter dem wachsenden Kostendruck, vor allem von der Kreditseite her.
Für eine Deflation (an Stelle einer Inflation) spricht auch folgende Überlegung: Warum sollten die reichen und gut informierten Kreise unserer Gesellschaft ihr Vermögen durch eine Inflation entwerten lassen?
Ein besonders starkes Indiz für die Deflation kommt aus Bayern. Im Jahr 2003 wurde zum ersten Mal seit 1960 auf dem Münchener Oktoberfest der Bierpreis nicht erhöht.
Die sich anbahnende Deflation wird nur noch durch Steuererhöhungen (oder Preiserhöhungen) verdeckt, durch besondere Ereignisse, wie die Euro-Einführung dramatisch verstärkt und ist als Trend schon längst sichtbar.
Wer dies nicht weiß oder bemerkt, und seine Finanzentscheidungen so ausrichtet, als würden wir weiter in inflationären Zeiten leben, wird dadurch unter Umständen folgenschwere finanzielle Fehlentscheidungen treffen.
Wer aber weiß, was mit hoher Wahrscheinlichkeit auf uns zukommen wird bzw. die weiteren Zeichen zu deuten weiß, kann aus der Deflation sogar noch einen Nutzen ziehen.
Konzerne und Superreiche bereiten sich seit langem auf eine Deflation vor, weil sie wissen: große Vermögen werden in Krisenzeiten gemacht. Dies bedeutet eine radikales Umdenken bei der Zukunftsplanung.
Wer heute klug handelt, hat die Möglichkeit das Schlimmste für sich zu verhindern. Aber nicht nur das. Er kann auch statt Opfer ein Gewinner werden. Denn Krise heißt auch immer Chance. Die nächsten Jahre entscheiden dabei über Ihr Geld.
Voraussetzung dafür ist eine richtige Deflations-Strategie.
Eine Inflation zu überstehen und sogar daraus zu gewinnen, ist viel einfacher, als eine Deflation zu nutzen. In der Inflation müssen nur Schulden aufgenommen und in Immobilien und Gold investiert werden. Die Kredite werden dann entwertet und die Sachwerte und das Edelmetall aufgewertet. In der Deflation ist es jedoch viel komplexer. Eine Inflationsstrategie ist dann geradezu tödlich, wenn die Schulden aufgewertet werden und Immobilien und Gold entwertet werden. Dazu kommt, dass in jeder Deflation die Gefahr besteht, dass sie wieder in eine Inflation umkippt oder sogar ein Währungsschnitt kommt. Man muss also eine flexible Strategie nutzen, die vor der Deflation, in dieser und danach jeweils anders aussieht.
Wenn Sie statt zur Masse der Verlierer zu den wenigen Gewinnern gehören möchten, sollten Sie sich mit diesem Thema näher befassen. Vielleicht haben Ihre Großeltern von der Wirtschaftskrise der 30er Jahre erzählt? Dann konnten Sie sich ein Bild davon machen, was in einer Deflation auf einen zukommt. Lernen wir aus der Geschichte! |
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