Fronten verhärtet: Keine Euros mit andorranischer Rückseite in Sicht |
|
|
Andorranische Euros nicht zu jedem Preis
EU - Andorra Verhandlungen: Fronten verhärtet
15.11.2006
Kunden andorranischer Banken mit Wohnsitz in der EU können aufatmen, aber Sammler von Euromünzen werden enttäuscht sein.
Die EU will Andorra nur dann gestatten eigene Euros auszugeben, wenn Andorra im Gegenzug sein Bankgeheimnis lockert. Aufgrund dieser für Andorra nicht annehmbaren Forderung sind die Verhandlungen mit Brüssel nach zwei Jahren zum Erliegen gekommen. Die Sammler von Euro-Münzen müssen sich auf eine weitere Wartezeit von mindestens zwei Jahren einstellen, bis der erste andorranische Euro das Tageslicht erblicken könnte. Andorras Aussenminister Juli Minoves erklärte hierzu, dass Andorra sich allen europäischen Vorschriften unterwerfen müsste, um eigene Euros prägen zu dürfen. Einige dieser Forderungen, wie z.B. die Kontrolle von Falschgeld, könnten relativ leicht in nationales Recht umgesetzt werden, aber bei der geforderten stärkeren Überwachung des andorranischen Finanzsystems könne man nicht so einfach nachgeben. Laut Minoves kann es mit der EU keinerlei Verhandlungen über die Öffnung des andorranischen Bankgeheimnisses geben. Und somit schleichen die Verhandlungen über die Emission eigener Euros mit nationaler Rückseite wieder einmal vor sich hin, da jede Seite auf ihrem Standpunkt beharrt. Alles in allem sind die andorranischen Euros in weite Ferne gerückt.
Die Forderungen der Europäischen Überwachungsunion einer Abtretung der nationalen Münzhoheit und die Aufhebung des Bankgeheimnisses sind ein sehr hoher Preis für ein paar schwache Euros mit andorranischer Rückseite.
________________________
Quellen: Diari d'Andorra, Bon Dia, El Periodic, eigene Recherche.
________________________
[ zurück zur Nachrichten-Übersicht 2006 ]
Nachfolgend die bisher abgegebenen Kommentare
Norbert Koenig -19. März 2007, 20:33 h
Warum, der Euro zirkuliert doch in Andora
Hallo,
auf der einen Seite kann ich das schon verstehen, dass man unabhängig sein will. Aber, die eigene andorranische Währung, wird sie überhaupt für den täglichen Zahlungsverkehr genutzt, oder wird sie nicht nur als Souvenier für Touristen geprägt? Vor der Euroeinführung galten doch die Währungen Frankreichs und Spaniens als Zahlungsmittel in ihrem Land. Faktisch ist doch der Euro schon das Zahlungsmittel in Andorra. So würde die Emission andorranischer Euros ihr Land in Europa und der Welt bekannter machen. |
|
Canaris - 27. Februar 2007, 10:25 h
Sammler vs. Bankgeheimnis
Es kann und wird doch wohl nicht angehen, daß das beste und schärfste Bankgeheimnis Europas für ein paar Sammler geopfert wird? Oder gar für das Prestige? Die andor. Regierung tut gut daran, sich der EU nicht zu sehr anzunähern - Andorra war immer unabhängig (und muß es auch bleiben), warum sich jetzt - ohne Not - abhängig machen? Das ist die EU (noch) nicht wert! Wenn sie in 50 Jahren noch existiert, dann kann man ja nocheinmal darüber nachdenken.... |
|
Schorsch - 05. Dezember 2006, 22:21 h
Schade
Hallo,
das ist sehr schade, dass es keine andorranischen Euros in nächster Zeit geben wird.
Ich, als Euro-Sammler, wäre natürlich sehr daran interessiert.
So muss ich, und natürlich auch andere Euro-Sammler, weiter warten.
Aber danke für die Information darüber in Ihrer Homepage.
Gruss von Georg |
|
Die erhaltenen Kommentare geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
|
|
|
Keine Cookies, kein Tracking, kein Geoblocking, über TOR Netzwerk erreichbar, mit jedem Browser sichtbar. |